Die Turnmadler in Kulmbach

Manuela Spieß

Am 11. November 2023 ließen es sich die Turnmadler des TSV beim jährlichen Ausflug gut gehen.

Los ging es kurz vor 8:00 Uhr mit dem Zug von Velden über Neuhaus und Bayreuth nach Kulmbach. Dieses Jahr hatten wir sogar ein Geburtstagskind dabei, das im Zug von uns ein Geburtstagsständchen bekam.

In Kulmbach angekommen trafen wir uns um 10:00 Uhr mit dem Stadtführer Schorsch zu einer kulinarischen Stadtführung, die am Zinsfelder Brunnen begann. Der Name bezieht sich auf einen mittelalterlichen Stadtknecht, der den Marktpfennig einkassierte. Er erzählte uns auch eine Geschichte über zwei Buben, einer davon war Thomas Gottschalk, die als Schüler immer in den Brunnen gesprungen sind um sich zu erfrischen. Mehrmals wurden sie von einen Polizisten beobachtet und auf das Polizeirevier bestellt. Sie bekamen eine Strafe von 5,00 DM, die sie wöchentlich abstottern mussten. Nach 10 Wochen als sie alles abbezahlt hatten, waren sie erleichtert. Da sie aber immer pünktlich bezahlt haben, bekamen sie am Ende die 5,00 DM wieder zurück. Es war ihnen eine Lehre, die sie nicht so schnell vergaßen.

Unsere Reisegruppe vor dem Zinsfelder Brunnen mit Stadtführer Schorsch (Fotos: Manuela Spieß)

Unsere nächste Stadion war die Konfiserie Esther, wo wir zwei verschiedene Pralinen probieren konnten. Danach ging es zu einer Bäckerei, bei der wir eine leckere Anisbreze verspeisten. Anisbrezen haben in Oberfranken eine lange Tradition. Im Brauchtum konzentriert sich die Anwendung von Anis als anregend-stimulierendes Gewürz vor allem auf den Spätherbst und die Wintermonate. Im Anschluss schlenderten wir über den Marktplatz zu einen Bratwurststand, bei dem es eine Kulmbacher im Bratwurststollen gab. Am Rathaus mit Symbolfiguren und eleganter Rokokofassade hörten wir zum Faschingsauftakt eine kleine musikalische Einlage von einer Musikkapelle.

Musikalischer Faschingsauftakt vor dem Kulmbacher Rathaus

Weiter ging es zum Badhaus, das bis zum 19. Jahrhundert als öffentliche Badestube genutzt wurde. Danach wurde es Zeit für ein fränkisches Mittagessen (Schäuferle mit Kloß).

Am Nachmittag besichtigten wir das Bayerische Bäckereimuseum, mit vielen interaktiven Stationen und wertvollen Exponaten. Wir erfuhren z. B. wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, bis aus Mehl Brot wird. Oder dass Dorf-Bäckerladen auch viele andere Dinge des täglichen Lebens verkauft hatte. Zum Abschluss unseres Besuches gab es einen Probierhappen aus dem Steinbackofen und ein Gläschen Kulmbacher Bier. Danach kehrten wir ins Café Roberts noch zu Kaffee und Kuchen ein. Kurz vor 18:00 Uhr machten wir uns mit der Deutschen Bahn wieder auf den Heimweg. Nach diesem Tag mit vielen Leckereien brauchten wir alle kein Abendessen mehr. Schön, dass wieder so viele dabei waren.