Zusammenarbeit der Ortsfeuerwehren

Dieter Meyer

„Kleiner Waldbrand direkt bei der Rohenlochhöhle bei Viehhofen, ein Wanderer in der verrauchten Höhle vermisst“ – so lautete das Übungsszenario für eine Gemeinschaftsübung der Ortsfeuerwehren der Stadt Velden aus Pfaffenhofen, Viehhofen und Velden, die am Sonntag, den 28. April 2024 in Viehhofen stattfand. 

Einige Wald- und Vegetationsbrände in den vergangenen Jahren, aber auch die Prognose, dass solche Ereignisse in Zukunft aufgrund des Klimawandels weiter zunehmen werden, hatten die Ortskommandanten Stefan Raum (Viehhofen), Rainer Scharrer (Pfaffenhofen) und Dieter Meyer (Velden) dazu bewogen, dieses Szenario zu entwickeln und die dadurch entstehenden Herausforderungen zu beüben.

Der Fokus der Übung sollte auf die Zusammenarbeit und Möglichkeiten der Wehren bei der Wasserversorgung gelegt werden.

So ist eine stabile Wasserversorgung bei Einsätzen zur Brandbekämpfung außerhalb des bekannten Hydrantennetzes, also im Wald oder abseits von Ortschaften für den Löscherfolg immens wichtig. Zwar bringen die beiden Löschfahrzeuge der Veldener Wehr insgesamt ca. 3000l Löschwasser durch ihre Fahrzeugtanks mit, eine solche Wassermenge reicht aber in der Regel bei Wald- und Vegetationsbränden nicht aus und muss schnell ergänzt werden. 

Hier kommen dann unter anderem die speziellen Fähigkeiten der kleinen Veldener Ortswehren ins Spiel: Hier kann noch auf private landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anbaugeräte, meist im Besitz von Feuerwehrkameraden selbst, zugegriffen werden, die bei Einsätzen abseits der Ortschaften entscheidend weiterhelfen können. 

Die Tragkraftspritzen- bzw. Materialanhänger der Ortswehren aus Viehhofen und Pfaffenhofen (Fotos: Dieter Meyer)

Bei solchen Einsätzen kommen meistens Traktoren mit Fassanhängern dazu, die mit Wasser gefüllt werden und ein Vielfaches der Löschwassermenge befördern können, die sich normalerweise in einem Feuerwehrfahrzeug befindet. So waren auch bei dieser Übung zwei Fassanhänger im Einsatz, die zusammen mit einem Feuerwehrfahrzeug der Veldener Wehr im Pendelverkehr die Wasserversorgung vom Löschwasserbehälter in Viehhofens Ortsmitte hin zur Einsatzstelle sicherstellten. Schwierigkeiten beim Füllen, aber auch bei der Übergabe des Wassers an die Feuerwehrtechnik konnten so geübt und Schwachstellen identifiziert werden.

Die Wasserübergabe per Faltbehälter wurde beübt

Auch wurde bei der Brandbekämpfung des fiktiven kleinen Waldbrands der Aufbau einer Ringleitung geübt. Diese wird per Feuerwehrschläuche und Verteiler um den Brandherd herum aufgebaut und erlaubt es in regelmäßigen Abständen Löschwasser zu entnehmen, um die Ausbreitung des Brandes möglichst zu verhindern. Und natürlich konnte ein Atemschutztrupp die vermisste Person in der Höhle finden und in Sicherheit bringen.

Eindämmung des fiktiven Waldbrandes per Ringleitung und mehreren Strahlrohren

Zum Abschluss der Übung begrüßte Viehhofens Kommandant Stefan Raum alle Anwesenden zur Abschlussbesprechung, bevor der Federführende Kommandant der Veldener Feuerwehren, Dieter Meyer anhand einer Lageskizze den Feuerwehrleuten nochmals einen Überblick über den Übungsverlauf, eingeteilte Einsatzabschnitte und die Maßnahmen darstellte, da nicht alle Übungsteilnehmer aufgrund ihrer zugeteilten Aufgaben alles mitbekommen konnten. Kreisbrandmeister Roland Gentsch, der die Übung beobachtet hatte, überbrachte die Grüße der Kreisbrandinspektion, zeigte sich erfreut über den Übungsverlauf und dankte besonders den Landwirten, die ihre Gerätschaften bei solchen Einsätzen zur Verfügung stellen.

Da bei solchen Gemeinschaftsübungen auch die Kameradschaft nicht zu kurz kommen soll, trafen sich alle Feuerwehrmänner und -frauen noch zu einer Weißwurstbrotzeit im Viehhofener Gemeinschaftshaus, bevor es dann zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, d.h. zum Säubern der eingesetzten Schläuche und Geräte und Wiederbestücken der Fahrzeuge zurück an die Standorte ging.