Festabend zur 150-Jahrfeier

Helmut Taubmann

Mit einem gut gelungenen Kommersabend am 23. März 2024 startete der Soldaten- und Reservistenvereins Velden und Umgebung seine Aktivitäten zum 150-jährigen Gründungsjubiläum.

„Die Gästeliste ist lang“, sagte Reinhold Heinrich, der erste Vorsitzende des Soldaten- und Reservistenvereins, zur Eröffnung der Jubelfeier in der gut gefüllten Musikhalle. Den Schirmherrn des Jubiläums, den ersten Bürgermeister der Stadt Velden Herbert Seitz nannte er zuerst, da dieser als Trompeter in der Veltuna Brass, den Festabend mitgestaltete. Besondere Ehrengäste waren der Landrat des Nürnberger Landes Armin Kroder, der Präsident des „BSB“ des Bayerischen Soldatenbundes Richard Drexl, der Pfarrer von Velden Christian Simon, die zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Hartenstein Waltraud Treutlein und natürlich Dirk Mewes, Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Des Weiteren wurden begrüßt, der BSB-Bezirksvorsitzende Oberpfalz Horst Embacher, der BSB-Kreisvorsitzende Hersbruck-Lauf Manuel Wenzl, für die Sparkasse in Velden Ute Raum, für die Raiffeisenbank Peter Schwarm, der Vorsitzende des Patenvereins Vorra Markus Horst, sowie weitere anwesende Vertreter Veldener Vereine. 

Es folgte das Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege, der gefallenen Soldaten der Bundeswehr und der verstorbenen Vereinsmitglieder mit dem Lied vom Kameraden und drei Böllerschüssen.

Unser 1. Vorsitzender Reinhold Heinrich bei der Festrede (Fotos: Helmut Taubmann)

Nach den vorhandenen Aufzeichnungen wurde 1874 in Velden ein Veteranenverein gegründet, stellte Reinhold Heinrich in seiner Festrede fest. Bald darauf, 1888 auch noch ein Soldatenverein, weil selbige von den Veteranen nicht aufgenommen wurden. Der Zusammenschluss beider Vereine wurde dann aber am 1. Januar 1900 vollzogen. Unter der Bezeichnung „Veteranen- und Kampfgenossenverein Velden und Umgebung hat man auch eine neue Fahne angeschafft, welche inzwischen restauriert wurde, aber immer noch die Vereinsfahne ist. 

Heinrich erklärte danach auch die Geschichte der Kriegerdenkmäler in Velden. Demnach wurde 1910 für drei Gefallene des Krieges 1870/71 am Marktplatz in Velden ein Denkmal errichtet und eingeweiht. Initiator war der damalige Vereinsvorstand Joh. Georg Ertl, der 1915 bei einem Zugunglück ums Leben kam. Für die Gefallenen des 1. Weltkrieges wurde 1921 die Gedenkstätte in einer Felsgrotte unter der Mühle angelegt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieses Denkmal restauriert und erweitert, feierliche Neueinweihung war dann am 5. März 1957. In der großenteils mit Bildern hinterlegten Festrede des Vorsitzenden wurde auch an Hans Zenger erinnert, der mit über 200 Neuaufnahmen den Verein gestärkt hatte. Die Vorsitzenden nach der Wiedergründung 1954 waren bis 1974 Hans Möger, bis 1975 Hans Woller, bis 1980 Adam Staudigel, bis 1998 Hans Woller, bis 2000 Willy Hummert und seitdem Reinhold Heinrich. Große Jubelfeste hat man gefeiert, z.B. 1964 noch unter den Linden, oder 1984 mit den „Original Oberkrainern“. 

Jährlich wurden Ausflüge organisiert und es konnten auch einige Erfolge, sowohl im Stock- als auch im Schießsport erreicht werden. Dann zitierte Heinrich noch aus dem Verbandsorgan „treue Kameraden“ des BSB: „War vor 150 Jahren die vaterländische Begeisterung noch groß, ist nun das Eintreten für die wehrhafte Demokratie in einem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat ein zentrales Anliegen“. Mit dem Hinweis, dass am 16. Juni 2024 der zweite Teil des Festes stattfindet, schloss Heinrich seine Ausführung.

In seinem Grußwort überbrachte Schirmherr und Bürgermeister Herbert Seitz die Glückwünsche der Verwaltungsgemeinschaft. Die Gefahr, dass die Bundesrepublik in Konflikte hineingezogen wird, sei keinesfalls gebannt, sagte er. 

Er hob die aktive Sammeltätigkeit des Vereins hervor und dankte dabei auch allen Ehrenamtlichen die sich an sozialen Projekten beteiligen.

„Das Nürnberger Land hat 27 Perlen, aber Velden sticht daraus hervor“, stellte Landrat Armin Kroder in seinem Grußwort fest. Die Demokratie sei wegen anhaltender Konflikte in Gefahr, merkte auch er an und erinnerte dabei an das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes und den Artikel 1.1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Er lobte Heinrich bezüglich seiner gut präsentierten Festrede und hofft auf kompetente Nachfolge für den 1. Vorsitzenden. 

Von links: Bürgermeister Herbert Seitz, Manuel Wenzl, Martin Scherzer, Reinhold Heinrich, Alfred Weih, Frank Hollederer, Helmut Taubmann, Thomas Kroll, Hans Regn, BSB Präsident Richard Drexl, LR Armin Kroder

Seit 10 Jahren ist Richard Drexl nun schon im Amt als BSB Präsident. Er machte mit den Grußworten weiter und bestätigte dabei die Ausführungen der Vorredner zur Lage. Er bemängelte nicht nur den Abbau der Bundeswehr in den letzten Jahren, sondern auch die Verringerung von Fabriken, die Material für die Bundeswehr hergestellt haben. Man sei in der Vergangenheit davon ausgegangen, dass man von Freunden umgeben sei. Der aktuelle Konflikt habe das Gegenteil bewiesen, sagte er. Der BSB macht sich außerdem stark für die Einführung eines sozialen Jahres, da nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch bei den sozialen Diensten der Nachwuchs fehlt. Das 150-jährige Bestehen feiert (im Schloss Oberschleißheim) in diesem Jahr auch der BSB, gab Oberst a.D. Richard Drexl noch bekannt und schloss mit dem Wahlspruch „in Treue fest“.

Nachdem Markus Horst die Glückwünsche vom Patenverein Vorra überbracht und die gute Zusammenarbeit beider Vereine gelobt hatte, durfte er das überreichte Fahnenband auch gleich selbst anbringen.

Dirk Mewes vom Verband der Deutschen Kriegsgräberfürsorge überreichte mit den Glückwünschen zum Jubiläum dem Verein eine silberne Dank- und Anerkennungsplakette für die gute Sammelarbeit. 1. Vorstand Reinhold Heinrich wurde für sein persönliches Engagement mit der weißgoldenen Verdienstplakette ausgezeichnet. 

Danach folgten noch weitere Ehrungen:

  • Für 10 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Thomas Kroll und Martin Scherzer ausgezeichnet;
  • für 25 Jahre Thomas Grötsch und Frank Hollederer und
  • für 50 Jahre Hans Kurz, Helmut Taubmann und Hans Regn.

Für besondere Leistungen im Verein wurde der langjährige Fahnenträger Alfred Weih zum Ehrenmitglied ernannt.

BSB Präsident Richard Drexl würdigt Ehrenmitglied Alfred Weih

Mit der bayerischen und der deutschen Hymne wurde die sehr gut angenommene Feier beendet. Heinrich sagte: „Antreten zum Essen fassen“, bedankte sich ausdrücklich bei allen für das Kommen und Mitwirken und wünschte einen guten Nachhauseweg.