24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr

Markus Wenzl

Am 12. Juli 2024 starteten wir um 17 Uhr unsere 24 Stunden-Übung, auch Berufsfeuerwehrtag genannt. Wie der Name sagt, ist die Übung an eine Schicht bei der Berufsfeuerwehr angelehnt. Es geht um Übungen, Einsätze und Stärkung der Kameradschaft.

Der Freitag

Zuerst musste das Nachtquartier aufgebaut werden. Wir bauten Feldbetten auf, die wir vom ASB Jura zur Verfügung gestellt bekommen haben. Danach folgte die Einteilung der Jugendfeuerwehrfrauen und -männer auf die Fahrzeuge. Die Einsatzgerätschaften wurden, wie bei einem Schichtbeginn bei der Berufsfeuerwehr, auf Funktionalität und Vollständigkeit geprüft.

Dann wurde es erstmal Zeit für das Abendessen. Thomas Begert, ein Kamerad der Erwachsenen-Wehr, hatte uns eingeladen. Da die Übung mit einer Kirwaprobe der Kirwaboum zusammenfiel und er für diese im Pizzaofen Pizzas machte, lud er uns ein und spendete uns Pizzas zum Abendessen und alkoholfreie Getränke.

Gut verpflegt durch Thomas Begert und sein Team (Fotos: Markus Wenzl)

Gestärkt ging es zurück auf die Wache, wo die erste Einsatzübung nicht lange auf sich warten ließ. Im Gewerbegebiet „Im Teich“ gab es einen Mülltonnenbrand! Zwei Mülltonnen in Vollbrand. Die Schnellangriffsverteiler wurden gesetzt und jede Besatzung eines Löschfahrzeuges übernahm eine Mülltonne. Nach kurzer Zeit konnte „Feuer aus!“ gemeldet werden. Mittels Wärmebildkamera wurde die Temperatur überprüft, um mögliche Glutnester ausfindig zu machen.

Löschaufbau

Zurück auf der Wache wurden die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt und man machte sich so langsam für die Bettruhe fertig. Wenn, ja wenn nicht die Sirene die bevorstehende wohlverdiente Ruhe unterbrochen hätte und zum nächsten Einsatz heulte.

Angenommen wurde, dass zwei aus Velden stammende Wanderer nicht nach Hause kamen. Letzter bekannter Ort war die Kommune Neuhaus, wo sie zu Abend gegessen hatten und danach alkoholisiert nach Hause liefen. Ein Wanderer konnte am Weg ausfindig gemacht werden. Der andere wurde weiterhin vermisst. Mittels Wärmebildkamera konnte er ein Stück weiter in einem Waldstück ausfindig gemacht werden.

Gut sichtbar auch bei Nacht

Nun war es aber wirklich Zeit für die Nachtruhe.

Der Samstag

Früh, kurz nach 7 Uhr, wurden die Feuerwehranwärter unsanft mit dem bekannten Alarmsignal geweckt. "Im Teich" trat Öl aus dem Leck eines dort stehenden Tanklastwagen aus. Um das weiter austretende Öl aufzufangen, wurden Mulden aufgestellt. Das bereits ausgetretene Öl, was in unserem Fall aus Kakao und Wasser bestand, wurde mittels Ölbinder (Hobelspäne) gebunden und realitätsnah abgekehrt.

Ausgelaufene Betriebsstoffe müssen gebunden werden

Jetzt war erst einmal Frühstück angesagt, bevor um kurz vor 9 Uhr bereits die nächste Einsatzübung kam. BMA – Brandmeldeanlage, Eckastr.1, Velden, war die Meldung.

Am Einsatzort stellte sich heraus, zum Glück nur ein Fehlalarm. Aber, es warteten Stefan Raum und Daniel Kederer der Firma Kymera – Ecka auf uns. Sie erklärten uns die Vorgehensweise bei einem Auslösen der Brandmeldeanlage und die dazugehörigen Laufkarten. Danach gab es noch eine Werkführung für die Jugendfeuerwehr.

Wieder im Gerätehaus angekommen, stand der Aufbau von Tischgarnituren an. Auf ein gemeinsames Mittagessen kam die Jugendfeuerwehr Enzendorf und Hartenstein zu uns in Feuerwehrhaus. Nach dem Essen gab es noch eine gegenseitige Fahrzeugführung. Das gemeinsame Essen hatte jedoch einen Hintergrund. Während der Fahrzeugführungen bauten Helfer bereits am Parkplatz der Firma Altana – Eckart ein Unfallszenario auf.

Die Sirene heulte. Die Meldung lautete Verkehrsunfall Bus, besetzt, gegen Traktor - Person eingeklemmt. Am Unfall angekommen bot sich den Helfern folgende Sachlage: Bus und Traktor zusammengestoßen, im Bus mehrere Verletzte. Rückewagen vom Traktor mit Baumstämmen beladen, wovon sich zwei gelöst und einen Fußgänger unter sich eingeklemmt hatten.

Die Feuerwehr Enzendorf stellte die Sicherung gegen Brandgefahr dar, leuchtete die Unfallstelle aus und half im weiteren Verlauf bei der Versorgung der Verletzten. Die Feuerwehr Hartenstein sicherte den Traktor und rettete den eingeklemmten Patienten mittels Hebekissen. Die Feuerwehr Velden sicherte den Bus und beförderte die verletzten Insassen ins Freie. Von Kleinstverletzungen bis zur Tragenrettung wurde den Wehren alles abverlangt. Die abkömmlichen Kräfte aus Enzendorf und Hartenstein halfen den Kameraden aus Velden bei der Rettung der im Bus befindlichen Verletzten und bei der Versorgung dieser am angegebenen Rettungsdienst-Sammelplatz.

Im Anschluss gab es noch eine kleine Nachbesprechung und kurze Grußworte von den als Zuschauer anwesenden Kommandanten der beteiligten Wehren. Auch war Hartensteins Bürgermeister Hannes Loos vor Ort, um sich ein Bild vom Ausbildungsstand zu machen und zeigte sich beeindruckt.

Heben von Lasten mit der Jugendfeuerwehr aus Hartenstein

 

Alle Hände an die Trage

Jetzt ging es wieder ins Gerätehaus zurück, wo wir für unser Abschlussgrillen aufbauten. Während der Aufbauarbeiten erklang ein letztes Mal die Sirene.

Luftmatratze auf Pegnitz, evtl. Person in Wasser hieß es. Wir rückten mit dem LF16 und dieses Mal mit MZF und unserem Boot aus.

Auf Höhe der DLRG wurde das Boot zu Wasser gelassen. Die Pegnitz wurde mittels Bootes und die Ufer fußläufig nach der vermissten Person abgesucht. Zum Glück keine „Person“ in Gefahr - falscher Alarm.

Das Feuerwehrboot im Einsatz

Nachdem wir die Fahrzeuge gewaschen und die Einsatzbereitschaft vollkommen hergestellt hatten, ließen wir den Abend beim gemeinsamen Grillen ausklingen.

Dankeschön an den ASB, für die Feldbetten, an Thomas Begert, für die Spende der Pizzas, Stefan Raum und Daniel Kederer für die Führung bei der Firma Kymera – Ecka, allen Organisatoren, Helfern, Spendern und allen anderen, die halfen dieses Vorhaben umzusetzen.

Möchtest auch du Spaß bei gemeinsamen Übungen haben, melde dich gerne bei den Jugendwarten oder dem Kommandanten. Die Kontaktdaten findest du auf unserer Homepage https://www.ff-velden.de/jugend.